Die Reise eines Scrum Masters & welche 3 Fehler vermieden werden sollten

Die Rolle eines Scrum Masters ist eine der Schlüsselrollen in agilen Organisationen. Doch wie wird man ein erfolgreicher Scrum Master, der Teams durch die Herausforderungen agiler Projekte führt? Der Weg dorthin ist keine einmalige Schulung, sondern eine Lernreise, die in der Praxis erprobt und kontinuierlich weiterentwickelt werden muss. Denn in der Realität sind Schulungen viel häufiger erfolglos, als dass sie funktionieren; von 100 Teilnehmern, können nur rund 20% das Gelernte für eine verbesserte Arbeitsleistung einsetzen.

Die Lernreise erfordert ein Verständnis der agilen Prinzipien, kontinuierliche Weiterbildung und die Expertise, Teams zu befähigen. In diesem Blogpost beschreiben wir den Weg zum erfolgreichen Scrum Master und geben wertvolle Einblicke in die Lernmethoden, die diesen Weg begleiten sollten.

Die Reise eines Scrum Masters

Phasen der Lernreise

Eine Lernreise kann generell in drei Hauptphasen unterteilt werden, die den Prozess der Wissensaneignung und Anwendung strukturieren:

  1. Pre-Phase (Vorbereitungsphase): In dieser Phase werden die Grundlagen geschaffen. Der angehende Scrum Master bereitet sich auf die Lernreise vor, indem er sich theoretisches Wissen über Agilität und das Scrum-Framework aneignet. Diese Phase dient dazu, Kenntnisse und ein theoretisches Grundverständnis für die Prinzipien und Werte zu entwickeln, die den Rest der Reise prägen. In der Pre-Phase liegt der Fokus auf Schulungen, Literaturstudium und E-Learning-Modulen, die das agile Mindset und die Grundsätze von Scrum vermitteln.
  2. Trainingsphase (Lernen und Üben): In dieser zentralen Phase der Lernreise wendet der angehende Scrum Master das erlernte Wissen in realen oder simulierten Projekten an. Der Fokus liegt auf der Anwendung der Scrum-Prinzipien und -Techniken in der Praxis. Hierbei werden Scrum-Events, wie das Sprint Planning, Daily Scrum und Sprint Reviews unter Anleitung geübt. In dieser Phase spielen Feedbackschleifen, Mentoring und das Arbeiten in echten Teams eine entscheidende Rolle. Die Trainingsphase fördert das Rollenverständnis des Scrum Masters.
  3. Post-Phase (Nachhaltige Anwendung): Nach der intensiven Trainingsphase ist es wichtig, das Gelernte nachhaltig in den Arbeitsalltag zu integrieren. In dieser Phase geht es darum, das erworbene Wissen durch kontinuierliche Praxis zu festigen und weiterzuentwickeln. Reflexion, kontinuierliches Feedback und der Austausch mit anderen Scrum Mastern in „Communities of Practice“ spielen in dieser Phase eine zentrale Rolle.

Lernblöcke auf der Lernreise eines Scrum Masters

Im Rahmen dieser Phasen durchläuft der Scrum Master verschiedene Lernblöcke, die aufeinander aufbauen und dabei helfen, theoretische und praktische Fähigkeiten zu entwickeln, die in der täglichen Arbeit benötigt werden. Hier sind die wichtigsten Lernblöcke:

  1. Grundlagen der Agilität und Scrum verstehen

Fähigkeiten:

  • Agiles Mindset: Der Scrum Master entwickelt ein tiefes Verständnis für die Prinzipien des agilen Manifests, die agilen Werte und Praktiken. Dieses Mindset legt die Grundlage für alle weiteren Fähigkeiten und sorgt dafür, dass er Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und eine kundenorientierte Denkweise verinnerlicht.
  • Vertrautheit mit agilen Frameworks: Der Scrum Master lernt die agilen Frameworks, darunter Scrum, SAFe (Scaled Agile Framework) und Lean-Praktiken kennen. Hierzu gehören auch agile Projektmanagement-Tools wie Jira oder Azure DevOps, die ihn dabei unterstützen, die Prozesse im Team zu steuern.

 

  1. Praktische Anwendung von Methoden und Tools

Fähigkeiten:

  • Coaching-Methoden: Ein Scrum Master erlernt Methoden wie Design Thinking für die Produktentwicklung und Ideenfindung sowie Schätz- und Priorisierungsverfahren. Dies hilft ihm, das Team bei der Planung und Ausführung von Aufgaben zu unterstützen.
  • Metriken und Performance-Tracking: Der Scrum Master setzt Metriken ein, um die Performance des Teams zu messen und darauf aufbauend kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen. Er entwickelt ein Verständnis für agile Messsysteme, die den Fortschritt und die Effizienz des Teams nachverfolgen.
  • Umgang mit Hindernissen: Ein Scrum Master muss lernen, Hindernisse zu erkennen und zu beseitigen. Er befähigt das Team, selbstständig Probleme zu identifizieren und Lösungswege zu finden, und greift nur unterstützend ein, wenn nötig.
  1. Servant Leadership entwickeln

Fähigkeiten:

  • Servant Leadership: Ein Scrum Master agiert als Servant Leader. Er unterstützt das Team in seiner Selbstorganisation, indem er als Coach und Befähiger auftritt und dem Team hilft, autonom zu arbeiten. Dabei sieht er das Team, nicht sich selbst, als Priorität.
  • Kommunikation und Fragetechniken: Um diese Rolle auszufüllen, erlernt der Scrum Master rhetorische Fähigkeiten, aktive Zuhörtechniken und gewaltfreie Kommunikation. Diese ermöglichen es ihm, das Team besser zu führen, indem er auf Fragen eingeht und eine offene Kommunikation fördert.
  • Empathie und soziale Kompetenzen: Ein Scrum Master sollte empathisch sein und Offenheit zeigen. Der Aufbau einer engen Bindung zum eigenen Team ist förderlich, um besser auf deren Bedürfnisse einzugehen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen.
  1. Arbeiten im skalierten Umfeld

Fähigkeiten:

  • Skalierung agiler Methoden: Im skalierten Kontext (z. B. SAFe) erlernt der Scrum Master, wie er nicht nur ein Team, sondern mehrere Teams in einer größeren Organisationsstruktur koordiniert. Er kennt die erweiterten Frameworks wie DevOps, Lean-Praktiken und PI-Plannings.
  1. Stärkung der Selbstorganisation und kontinuierliche Verbesserung

Fähigkeiten:

  • Selbstorganisiertes Arbeiten fördern: Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist es, das Team zur Selbstorganisation zu befähigen. Der Scrum Master unterstützt das Team dabei, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen autonom zu treffen.
  • Kontinuierliche Optimierung: Der Scrum Master verankert das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung im Team. Regelmäßige Retrospektiven und Feedbackschleifen ermöglichen dem Team, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen und sich ständig weiterzuentwickeln.
  1. Die Lernreise eines Scrum Masters ist eine Reise ohne Ende. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie sich ein Scrum Master weiterentwickeln kann. Die Reise könnte vom Junior Scrum Master über den Senior Scrum Master hin zum Chief Scrum Master führen, aber auch alternative Rollen wie der Release Train Engineer (RTE) oder der SAFe Program Consultant (SPC) bieten spannende Perspektiven. Eine wesentliche Aufgabe des Scrum Masters ist es, den Product Owner zu coachen und zu enablen. Daher kann auch ein Übergang in die Rolle des Product Owners eine mögliche Entwicklung sein, insbesondere wenn der Scrum Master eng im Unternehmen vernetzt ist. Und nicht zuletzt begleitet die Rolle des Agile Coaches den Scrum Master auf seiner Reise, wobei sie sich in unterschiedliche Richtungen vertiefen und weiterentwickeln lässt.

Diese Fähigkeiten beschreiben die Entwicklung des Scrum Masters entlang seiner Lernreise, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Anwendung umfasst. Sie helfen ihm dabei, seine Rolle als agiler Coach, Facilitator und Servant Leader auszufüllen und Teams zu befähigen, in einem dynamischen, agilen Umfeld erfolgreich zu arbeiten.

Entwicklungsmöglichkeiten eines Scrum Masters

Die Lernreise eines Scrum Masters ist eine Reise ohne Ende. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie sich ein Scrum Master weiterentwickeln kann. Die Reise könnte vom Junior Scrum Master über den Senior Scrum Master hin zum Chief Scrum Master führen, aber auch alternative Rollen wie der Release Train Engineer (RTE) oder der SAFe Program Consultant (SPC) bieten spannende Perspektiven. Eine wesentliche Aufgabe des Scrum Masters ist es, den Product Owner zu coachen und zu enablen. Daher kann auch ein Übergang in die Rolle des Product Owners eine mögliche Entwicklung sein, insbesondere wenn der Scrum Master eng im Unternehmen vernetzt ist. Und nicht zuletzt begleitet die Rolle des Agile Coaches den Scrum Master auf seiner Reise, wobei sie sich in unterschiedliche Richtungen vertiefen und weiterentwickeln lässt.

Welchen Fokus legt die P3 beim Onboarding neuer Scrum Master

Bei der P3 liegt der Fokus während des Onboardings von neuen Scrum Mastern auf drei Säulen: Theorie, Praxis und Mentoring. Entscheidet man sich für den Weg als Scrum Master, so ist es wichtig, dass zuerst die theoretischen agilen Inhalte gelernt werden. Das P3-interne Scrum Master Handbook bietet hilfreiche Tipps und Tricks zur Unterstützung. Um praktische Erfahrungen zu sammeln, ist z.B. die Übernahme der Scrum Master Rolle in internen Projekten sowie den Support eines Senior Scrum Masters in externen Projekten eine wertvolle Gelegenheit für den neuen Scrum Master. Darüber hinaus fördert Mentoring die kontinuierliche Weiterentwicklung. Ein regelmäßiger Austausch mit erfahrenen Scrum Mastern aus der P3-Community ist essenziell, um von deren Wissen und Erfahrungen zu profitieren.

Was sind die 3 häufigsten Fehler & wie lassen sie sich vermeiden?

Auch ein Scrum Master ist nicht vor Fehlern gefeit. Schließlich ist die Rolle des Scrum Masters ein kontinuierlicher Lernprozess, da jedes Team und jede Organisation einzigartige Bedürfnisse und Ziele mit sich bringen. Dennoch möchten wir drei häufige Fehler beleuchten, die Scrum Master besonders in der Anfangsphase ihrer Reise machen.

Ein häufiger Fehler wird begangen, indem Scrum Master wie der „Scrum Guide“ sprechen. Oftmals liegt hierbei der Fokus viel zu stark auf den theoretischen Praktiken und darauf, die Scrum Events „perfekt“ durchzuführen. Die Problematik hierbei ist, dass dabei die Bedürfnisse und die Dynamik des Teams zu wenig Berücksichtigung erhalten. Dadurch ist es schwieriger, eine Bindung zu den Team-Mitgliedern aufzubauen. Es ist von großer Bedeutung, wenn Scrum Mastern den Kontext berücksichtigen und nicht alles strikt nach dem Lehrbuch befolgen.

Neue Scrum Master sprühen oftmals voller Motivation und möchten alle neu erlernten Praktiken und Workshopmethoden direkt anwenden. Allerdings birgt das die Gefahr, dass das Team überfordert wird und mit einer Abwehrhaltung dem Scrum Master gegenübertritt. Dadurch lässt sich keine Bindung zwischen dem Scrum Master und dem Team aufbauen. Als Scrum Master sollte man sich hier vor Augen halten, dass das Team kein „Versuchskaninchen“ ist und man nicht jedes Experiment durchführen sollte, nur um es ausprobiert zu haben. Um diesen Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, dass der Scrum Master dem Team aufmerksam zuhört und versteht, was das Team aktuell benötigt. Kleine Änderungen und ein iteratives Vorgehen sind dabei der richtige Weg. Es kann hilfreich sein, wenn mit dem Team die nächsten Schritte gemeinsam entschieden werden.

Der dritte Fehler, der sehr gerne zu Beginn der Lernreise als Scrum Master gemacht wird, bezieht sich auf die Nicht-Verwendung von Metriken. Wenn Scrum Master keine Metriken verwenden, können eine Reihe von Fehlern und Gefahren auftreten, die sowohl den Erfolg des Teams als auch die Effektivität des Scrum-Prozesses beeinträchtigen.Insbesondere am Anfang helfen Metriken dem Scrum Master das Team sowie dessen Fortschritt und Effizienz besser einzuschätzen und tragen somit zur kontinuierlichen Verbesserung bei. Ohne sie bleibt der Scrum Master auf subjektive Beobachtungen und Team-Aussagen angewiesen. Durch die geschaffene Transparenz können Missverständnisse und mögliche Probleme vermieden und der Fokus auf die richtigen Bereiche gelegt werden. Insbesondere Metriken wie die „Velocity“ oder die „Burn-Down-Charts“ helfen, Engpässe oder Verzögerungen zu identifizieren, bevor sie zu größeren Hindernissen werden. Mithilfe der „Cycle Time“ kann die Zeit gemessen werden, die benötigt wird, die ein Arbeitselement von Beginn bis zur Fertigstellung benötigt. Dadurch kann an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden. Idealerweise stellen die meisten Tools diese Auswertungen automatisch zur Verfügung.

Das Vermeiden solcher Fehler erfordert ein tiefes Verständnis der Scrum-Prinzipien, eine ausgebaute Fähigkeit zur Selbstreflexion und den Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Als Scrum Master schafft man somit einen entscheidenden Beitrag im Team. Die P3 bietet mit mehr als 150 Scrum Mastern eine große Community mit wertvollem Fachwissen und Erfahrungen. Durch den Austausch innerhalb der Agile Community schaffen wir gemeinsam einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Kunden und Partner. Bei Fragen oder Anliegen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung, um Sie zu unterstützen und Lösungen zu finden – let’s rock it.

Ansprechpartner

Keven Müller

Carmen Hanebrink

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Die Reise eines Scrum Masters & welche 3 Fehler vermieden werden sollten

Die Rolle eines Scrum Masters ist eine der Schlüsselrollen in agilen Organisationen. Doch wie wird man ein erfolgreicher Scrum Master, der Teams durch die Herausforderungen agiler Projekte führt? Der Weg dorthin ist keine einmalige Schulung, sondern eine Lernreise, die in der Praxis erprobt und kontinuierlich weiterentwickelt werden muss. Denn in der Realität sind Schulungen viel häufiger erfolglos, als dass sie funktionieren; von 100 Teilnehmern, können nur rund 20% das Gelernte für eine verbesserte Arbeitsleistung einsetzen.

Die Lernreise erfordert ein Verständnis der agilen Prinzipien, kontinuierliche Weiterbildung und die Expertise, Teams zu befähigen. In diesem Blogpost beschreiben wir den Weg zum erfolgreichen Scrum Master und geben wertvolle Einblicke in die Lernmethoden, die diesen Weg begleiten sollten.

Die Reise eines Scrum Masters

Phasen der Lernreise

Eine Lernreise kann generell in drei Hauptphasen unterteilt werden, die den Prozess der Wissensaneignung und Anwendung strukturieren:

  1. Pre-Phase (Vorbereitungsphase): In dieser Phase werden die Grundlagen geschaffen. Der angehende Scrum Master bereitet sich auf die Lernreise vor, indem er sich theoretisches Wissen über Agilität und das Scrum-Framework aneignet. Diese Phase dient dazu, Kenntnisse und ein theoretisches Grundverständnis für die Prinzipien und Werte zu entwickeln, die den Rest der Reise prägen. In der Pre-Phase liegt der Fokus auf Schulungen, Literaturstudium und E-Learning-Modulen, die das agile Mindset und die Grundsätze von Scrum vermitteln.
  2. Trainingsphase (Lernen und Üben): In dieser zentralen Phase der Lernreise wendet der angehende Scrum Master das erlernte Wissen in realen oder simulierten Projekten an. Der Fokus liegt auf der Anwendung der Scrum-Prinzipien und -Techniken in der Praxis. Hierbei werden Scrum-Events, wie das Sprint Planning, Daily Scrum und Sprint Reviews unter Anleitung geübt. In dieser Phase spielen Feedbackschleifen, Mentoring und das Arbeiten in echten Teams eine entscheidende Rolle. Die Trainingsphase fördert das Rollenverständnis des Scrum Masters.
  3. Post-Phase (Nachhaltige Anwendung): Nach der intensiven Trainingsphase ist es wichtig, das Gelernte nachhaltig in den Arbeitsalltag zu integrieren. In dieser Phase geht es darum, das erworbene Wissen durch kontinuierliche Praxis zu festigen und weiterzuentwickeln. Reflexion, kontinuierliches Feedback und der Austausch mit anderen Scrum Mastern in „Communities of Practice“ spielen in dieser Phase eine zentrale Rolle.

Lernblöcke auf der Lernreise eines Scrum Masters

Im Rahmen dieser Phasen durchläuft der Scrum Master verschiedene Lernblöcke, die aufeinander aufbauen und dabei helfen, theoretische und praktische Fähigkeiten zu entwickeln, die in der täglichen Arbeit benötigt werden. Hier sind die wichtigsten Lernblöcke:

  1. Grundlagen der Agilität und Scrum verstehen

Fähigkeiten:

  • Agiles Mindset: Der Scrum Master entwickelt ein tiefes Verständnis für die Prinzipien des agilen Manifests, die agilen Werte und Praktiken. Dieses Mindset legt die Grundlage für alle weiteren Fähigkeiten und sorgt dafür, dass er Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und eine kundenorientierte Denkweise verinnerlicht.
  • Vertrautheit mit agilen Frameworks: Der Scrum Master lernt die agilen Frameworks, darunter Scrum, SAFe (Scaled Agile Framework) und Lean-Praktiken kennen. Hierzu gehören auch agile Projektmanagement-Tools wie Jira oder Azure DevOps, die ihn dabei unterstützen, die Prozesse im Team zu steuern.

 

  1. Praktische Anwendung von Methoden und Tools

Fähigkeiten:

  • Coaching-Methoden: Ein Scrum Master erlernt Methoden wie Design Thinking für die Produktentwicklung und Ideenfindung sowie Schätz- und Priorisierungsverfahren. Dies hilft ihm, das Team bei der Planung und Ausführung von Aufgaben zu unterstützen.
  • Metriken und Performance-Tracking: Der Scrum Master setzt Metriken ein, um die Performance des Teams zu messen und darauf aufbauend kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen. Er entwickelt ein Verständnis für agile Messsysteme, die den Fortschritt und die Effizienz des Teams nachverfolgen.
  • Umgang mit Hindernissen: Ein Scrum Master muss lernen, Hindernisse zu erkennen und zu beseitigen. Er befähigt das Team, selbstständig Probleme zu identifizieren und Lösungswege zu finden, und greift nur unterstützend ein, wenn nötig.
  1. Servant Leadership entwickeln

Fähigkeiten:

  • Servant Leadership: Ein Scrum Master agiert als Servant Leader. Er unterstützt das Team in seiner Selbstorganisation, indem er als Coach und Befähiger auftritt und dem Team hilft, autonom zu arbeiten. Dabei sieht er das Team, nicht sich selbst, als Priorität.
  • Kommunikation und Fragetechniken: Um diese Rolle auszufüllen, erlernt der Scrum Master rhetorische Fähigkeiten, aktive Zuhörtechniken und gewaltfreie Kommunikation. Diese ermöglichen es ihm, das Team besser zu führen, indem er auf Fragen eingeht und eine offene Kommunikation fördert.
  • Empathie und soziale Kompetenzen: Ein Scrum Master sollte empathisch sein und Offenheit zeigen. Der Aufbau einer engen Bindung zum eigenen Team ist förderlich, um besser auf deren Bedürfnisse einzugehen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen.
  1. Arbeiten im skalierten Umfeld

Fähigkeiten:

  • Skalierung agiler Methoden: Im skalierten Kontext (z. B. SAFe) erlernt der Scrum Master, wie er nicht nur ein Team, sondern mehrere Teams in einer größeren Organisationsstruktur koordiniert. Er kennt die erweiterten Frameworks wie DevOps, Lean-Praktiken und PI-Plannings.
  1. Stärkung der Selbstorganisation und kontinuierliche Verbesserung

Fähigkeiten:

  • Selbstorganisiertes Arbeiten fördern: Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist es, das Team zur Selbstorganisation zu befähigen. Der Scrum Master unterstützt das Team dabei, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen autonom zu treffen.
  • Kontinuierliche Optimierung: Der Scrum Master verankert das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung im Team. Regelmäßige Retrospektiven und Feedbackschleifen ermöglichen dem Team, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen und sich ständig weiterzuentwickeln.
  1. Die Lernreise eines Scrum Masters ist eine Reise ohne Ende. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie sich ein Scrum Master weiterentwickeln kann. Die Reise könnte vom Junior Scrum Master über den Senior Scrum Master hin zum Chief Scrum Master führen, aber auch alternative Rollen wie der Release Train Engineer (RTE) oder der SAFe Program Consultant (SPC) bieten spannende Perspektiven. Eine wesentliche Aufgabe des Scrum Masters ist es, den Product Owner zu coachen und zu enablen. Daher kann auch ein Übergang in die Rolle des Product Owners eine mögliche Entwicklung sein, insbesondere wenn der Scrum Master eng im Unternehmen vernetzt ist. Und nicht zuletzt begleitet die Rolle des Agile Coaches den Scrum Master auf seiner Reise, wobei sie sich in unterschiedliche Richtungen vertiefen und weiterentwickeln lässt.

Diese Fähigkeiten beschreiben die Entwicklung des Scrum Masters entlang seiner Lernreise, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Anwendung umfasst. Sie helfen ihm dabei, seine Rolle als agiler Coach, Facilitator und Servant Leader auszufüllen und Teams zu befähigen, in einem dynamischen, agilen Umfeld erfolgreich zu arbeiten.

Entwicklungsmöglichkeiten eines Scrum Masters

Die Lernreise eines Scrum Masters ist eine Reise ohne Ende. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie sich ein Scrum Master weiterentwickeln kann. Die Reise könnte vom Junior Scrum Master über den Senior Scrum Master hin zum Chief Scrum Master führen, aber auch alternative Rollen wie der Release Train Engineer (RTE) oder der SAFe Program Consultant (SPC) bieten spannende Perspektiven. Eine wesentliche Aufgabe des Scrum Masters ist es, den Product Owner zu coachen und zu enablen. Daher kann auch ein Übergang in die Rolle des Product Owners eine mögliche Entwicklung sein, insbesondere wenn der Scrum Master eng im Unternehmen vernetzt ist. Und nicht zuletzt begleitet die Rolle des Agile Coaches den Scrum Master auf seiner Reise, wobei sie sich in unterschiedliche Richtungen vertiefen und weiterentwickeln lässt.

Welchen Fokus legt die P3 beim Onboarding neuer Scrum Master

Bei der P3 liegt der Fokus während des Onboardings von neuen Scrum Mastern auf drei Säulen: Theorie, Praxis und Mentoring. Entscheidet man sich für den Weg als Scrum Master, so ist es wichtig, dass zuerst die theoretischen agilen Inhalte gelernt werden. Das P3-interne Scrum Master Handbook bietet hilfreiche Tipps und Tricks zur Unterstützung. Um praktische Erfahrungen zu sammeln, ist z.B. die Übernahme der Scrum Master Rolle in internen Projekten sowie den Support eines Senior Scrum Masters in externen Projekten eine wertvolle Gelegenheit für den neuen Scrum Master. Darüber hinaus fördert Mentoring die kontinuierliche Weiterentwicklung. Ein regelmäßiger Austausch mit erfahrenen Scrum Mastern aus der P3-Community ist essenziell, um von deren Wissen und Erfahrungen zu profitieren.

Was sind die 3 häufigsten Fehler & wie lassen sie sich vermeiden?

Auch ein Scrum Master ist nicht vor Fehlern gefeit. Schließlich ist die Rolle des Scrum Masters ein kontinuierlicher Lernprozess, da jedes Team und jede Organisation einzigartige Bedürfnisse und Ziele mit sich bringen. Dennoch möchten wir drei häufige Fehler beleuchten, die Scrum Master besonders in der Anfangsphase ihrer Reise machen.

Ein häufiger Fehler wird begangen, indem Scrum Master wie der „Scrum Guide“ sprechen. Oftmals liegt hierbei der Fokus viel zu stark auf den theoretischen Praktiken und darauf, die Scrum Events „perfekt“ durchzuführen. Die Problematik hierbei ist, dass dabei die Bedürfnisse und die Dynamik des Teams zu wenig Berücksichtigung erhalten. Dadurch ist es schwieriger, eine Bindung zu den Team-Mitgliedern aufzubauen. Es ist von großer Bedeutung, wenn Scrum Mastern den Kontext berücksichtigen und nicht alles strikt nach dem Lehrbuch befolgen.

Neue Scrum Master sprühen oftmals voller Motivation und möchten alle neu erlernten Praktiken und Workshopmethoden direkt anwenden. Allerdings birgt das die Gefahr, dass das Team überfordert wird und mit einer Abwehrhaltung dem Scrum Master gegenübertritt. Dadurch lässt sich keine Bindung zwischen dem Scrum Master und dem Team aufbauen. Als Scrum Master sollte man sich hier vor Augen halten, dass das Team kein „Versuchskaninchen“ ist und man nicht jedes Experiment durchführen sollte, nur um es ausprobiert zu haben. Um diesen Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, dass der Scrum Master dem Team aufmerksam zuhört und versteht, was das Team aktuell benötigt. Kleine Änderungen und ein iteratives Vorgehen sind dabei der richtige Weg. Es kann hilfreich sein, wenn mit dem Team die nächsten Schritte gemeinsam entschieden werden.

Der dritte Fehler, der sehr gerne zu Beginn der Lernreise als Scrum Master gemacht wird, bezieht sich auf die Nicht-Verwendung von Metriken. Wenn Scrum Master keine Metriken verwenden, können eine Reihe von Fehlern und Gefahren auftreten, die sowohl den Erfolg des Teams als auch die Effektivität des Scrum-Prozesses beeinträchtigen.Insbesondere am Anfang helfen Metriken dem Scrum Master das Team sowie dessen Fortschritt und Effizienz besser einzuschätzen und tragen somit zur kontinuierlichen Verbesserung bei. Ohne sie bleibt der Scrum Master auf subjektive Beobachtungen und Team-Aussagen angewiesen. Durch die geschaffene Transparenz können Missverständnisse und mögliche Probleme vermieden und der Fokus auf die richtigen Bereiche gelegt werden. Insbesondere Metriken wie die „Velocity“ oder die „Burn-Down-Charts“ helfen, Engpässe oder Verzögerungen zu identifizieren, bevor sie zu größeren Hindernissen werden. Mithilfe der „Cycle Time“ kann die Zeit gemessen werden, die benötigt wird, die ein Arbeitselement von Beginn bis zur Fertigstellung benötigt. Dadurch kann an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden. Idealerweise stellen die meisten Tools diese Auswertungen automatisch zur Verfügung.

Das Vermeiden solcher Fehler erfordert ein tiefes Verständnis der Scrum-Prinzipien, eine ausgebaute Fähigkeit zur Selbstreflexion und den Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Als Scrum Master schafft man somit einen entscheidenden Beitrag im Team. Die P3 bietet mit mehr als 150 Scrum Mastern eine große Community mit wertvollem Fachwissen und Erfahrungen. Durch den Austausch innerhalb der Agile Community schaffen wir gemeinsam einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Kunden und Partner. Bei Fragen oder Anliegen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung, um Sie zu unterstützen und Lösungen zu finden – let’s rock it.

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