Die Mobilität der Zukunft steht vor einer grundlegenden Transformation, die durch autonome Fahrzeuge vorangetrieben wird.
Doch trotz der vielversprechenden technologischen Fortschritte gibt es noch bedeutende Hürden, die überwunden werden müssen, um das volle Potenzial autonomer Mobilität – insbesondere im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – auszuschöpfen. In einem neuen Whitepaper analysieren die RMS GmbH und P3 die wirtschaftlichen, technologischen und regulatorischen Herausforderungen, die den Weg für eine breite Einführung ebnen könnten.
Ein zentrales Problem besteht darin, dass die öffentliche Wahrnehmung und Akzeptanz der autonomen Mobilität hinter den technologischen Fortschritten zurückbleibt. Viele Menschen sind unsicher über die Sicherheit und den Nutzen autonomer Fahrzeuge, was durch eine oft verzerrte mediale Darstellung verstärkt wird. Gleichzeitig sind viele Pilotprojekte nicht nachhaltig genug geplant, da es an langfristigen Finanzierungen und klaren Zielvorgaben fehlt. Dies führt dazu, dass vielversprechende Vorhaben oft nicht über die Testphase hinauskommen.
Darüber hinaus fehlt es an einem klaren regulatorischen Rahmen auf europäischer Ebene. Die Harmonisierung von Gesetzen und Vorschriften gestaltet sich schwierig, was es Entwicklern und Betreibern erschwert, autonome Systeme flächendeckend zu implementieren. Auch der technologische Reifegrad der autonomen Fahrsysteme stellt eine Herausforderung dar: Während in den USA und China bereits fortgeschrittene Nachrüstlösungen getestet werden, ist der europäische Markt fragmentiert und es fehlt an skalierbaren Lösungen für den Regelbetrieb.
Das Whitepaper betont zudem, dass wirtschaftliche Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Viele autonome Mobilitätsprojekte scheitern daran, dass sie keine ausreichende wirtschaftliche Tragfähigkeit erreichen. Insbesondere im ÖPNV müssen hohe Anfangsinvestitionen getätigt werden, bevor autonome Fahrzeuge im regulären Betrieb wirtschaftlich effizient genutzt werden können. Die Integration dieser Technologien erfordert daher nicht nur technologische, sondern auch wirtschaftliche und organisatorische Neugestaltungen.
Das Pilotprojekt KIRA, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund durchgeführt wird, dient hier als Modellbeispiel. Es zeigt, wie autonome Fahrzeuge im ÖPNV unter realen Bedingungen eingesetzt werden können. Projekte wie dieses könnten wegweisend für die Zukunft sein, da sie es ermöglichen, Erkenntnisse zu sammeln und technische Herausforderungen direkt im Feld zu testen. Dennoch macht das Whitepaper deutlich, dass es weit mehr solcher Modellregionen braucht, um autonome Mobilität flächendeckend und nachhaltig zu etablieren.
Die Studie von RMS und P3 betont, dass eine stärkere Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, klare rechtliche Rahmenbedingungen und nachhaltige Finanzierungsmodelle notwendig sind, um die Herausforderungen zu bewältigen und autonome Mobilität in Europa voranzutreiben.
Über RMS: Die RMS GmbH ist eine Tochtergesellschaft des Rhein-Main-Verkehrsverbunds und entwickelt zukunftsorientierte Mobilitätslösungen. Im Fokus steht dabei die Integration innovativer Technologien wie das autonome Fahren in den ÖPNV.
Über P3: P3 ist eine international tätige Unternehmensberatung, die technologische Innovationen mit wirtschaftlicher und regulatorischer Expertise verbindet. Im Bereich autonomes Fahren unterstützt P3 unter anderem bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Mobilitätslösungen.