„Jede neue Herausforderung ist ein Tor zu neuen Erfahrungen“ – ein Lehrsatz, von dem sich jeder leiten lässt, der gerne etwas wagt.
Besonders im beruflichen Alltag kennt sicher jeder das Gefühl, gefordert zu sein. Oft von Aufgaben, aber gerne auch mal von seinen Mitmenschen. Vor allem diejenigen unter uns, die viel und nah mit anderen zusammenarbeiten, wissen von solchen Herausforderungen zu erzählen – so wie Timo Schewik, Trainer bei der P3.
Erfahrungsaustausch mit einem unserer besten Trainer
An mehreren Tagen pro Woche gibt er verschiedenste Trainings bei unseren Kunden und kommt so auch mit den unterschiedlichsten Charakteren und deren Stimmungen in Kontakt. „Ich habe beruflich bestimmt schon so um die 400 Trainings gegeben. Und dabei erlebt man so einiges.“
Besonders im Gedächtnis bleiben einem da Teilnehmer, die gegen den Strom schwimmen . „Normalerweise kriegt man in den ersten fünf Minuten eines Kurses bereits mit, ob die Leute dem Thema offen gegenüberstehen oder nicht. Wenn ich in die Runde frage, was die Teilnehmer hergebracht hat, und sie zugeben, dass sie nicht freiwillig da sind, sondern geschickt wurden, dann weiß ich bereits, dass ich auf diese Leute ein Auge haben sollte. Denn sie könnten sehr kritische Fragen stellen.“ Doch vor diesen Fragen sollte kein Trainer Angst haben, findet Timo. „Eine Gruppe will einem Trainer eigentlich nie etwas Böses. Wenn Teilnehmer anfangen gegen den Trainer zu arbeiten, dann liegt es in der Regel daran, weil sie inhaltlich mit irgendeinem Punkt nicht übereinstimmen. Das zeigt sich auch in solchen Fragen.“ Diese können – besonders bei unerfahrenen Trainern – dafür sorgen, dass sie leicht ins Schwimmen kommen und sich unsicher sind, wie sie wieder in ruhiges Gewässer kommen können.
Profi-Tipp zum Konfliktmanagement mit Trainingsteilnehmern
Timos Tipp in solchen Situationen: Den Teilnehmern eine Möglichkeit geben, ihre negative Energie rauszulassen – aber auf eine konstruktive Art für die Gruppe. „Gib ihnen kurz die Bühne, dass sie vor allen sagen können, was ihnen an dem aktuellen Punkt nicht gefällt. Oftmals wollen sie ihre Unzufriedenheit nur einmal loswerden, und es steckt gar nicht so viel dahinter. Wenn man ihnen die Möglichkeit gegeben hat, dass sie sich eine Minute alle von der Seele reden konnten, dann sind sie meistens wieder sehr handzahm.
Und: Es können dennoch sehr wertvolle Beiträge für die anderen Teilnehmer sein.“ Denn solche Meinungsäußerungen helfen oft, ein Thema von allen Seiten zu betrachten und auch dessen Grenzen auszuloten. Immerhin funktioniert nicht alles in jedem Umfeld. „Die Teilnehmer sollen erkennen, wo man gewisse Ansätze nicht nutzen sollte oder wo sie keinen Sinn machen. Aber auch, warum sie in gewissen Situationen nicht funktionieren können.“ Ein Beispiel, das Timo hierbei einfällt, bezieht sich auf die agile Arbeitsweise. Viele Unternehmen haben bemerkt, dass die klassische Wasserfall-Methode für ihr Umfeld nicht mehr ausreichend ist. Besonders IT-Abteilungen fahren oft mit dem agilen Ansatz gut. Aber nur weil es in dieser Abteilung funktioniert, muss es nicht unbedingt in jeder anderen auch so sein. Kritische Teilnehmer können dabei helfen, die Grenzen beider Welten zu betrachten.
Doch was tun, wenn aus diesen kritischen Fragen große Diskussionen in der Gruppe entstehen und sie scheinbar immer weiter vom eigentlichen Thema des Trainings abschweifen? Hier hat Timo einen nützlichen Tipp: „Ich schaffe für sie einen Rahmen, in dem sie diskutieren können. Und dann leite ich sie als Moderator immer wieder zurück auf den Weg, ohne sie zu unterbrechen.
Wenn es also schon eine Weile geht, sage ich irgendwann beispielsweise: ‚Danke für den Beitrag. Wir haben jetzt noch Zeit für einen Weiteren.‘ Dann kann noch eine Person sprechen und dann wissen alle, danach machen wir weiter. Das ist sehr viel charmanter als aktiv zu unterbrechen.“ Wenn man sich als Trainer diesen Schritt nicht trauen sollte, weiß Timo auch noch einen Tipp, wie man die Gruppe selbst dafür nutzen kann, sich zu kontrollieren und auf dem Weg zu halten. Einfach zu Beginn des Trainings fünf oder sechs Eckpunkte nennen, die besonders wichtig sind und an denen man vorbeikommen will. Und hierbei jede halbe Stunde ungefähr klar kommunizieren, was nun der nächste Schwerpunkt ist.
„Wenn das jedem bewusst ist, dann gibt es in eigentlich jeder Gruppe jemanden unter den Teilnehmern, der immer wieder darauf hinweist, dass man vom eigentlichen Thema abgekommen ist. Und somit lenken sie sich eigentlich selbst wieder in die Bahn.“ Und wer weiß, vielleicht ist das sogar die Person, die zu Beginn die Diskussion gestartet hat. So wäre also aus dem renitenten Teilnehmer doch noch die größte Unterstützung des Trainers geworden.
Disclaimer:
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